Mein letztes Praktikum habe ich im Herbst 2022 für zwei Monate beim Verlag der Autoren in Frankfurt gemacht. Ich hatte mich schon 2020 beworben, das wurde aber nichts wegen Corona. 1,5 Jahre später hatte ich mich noch einmal gemeldet, war bei einem sehr netten Vorstellungsgespräch und habe dann nach der Sommerpause angefangen. Wir haben vereinbart, dass ich drei Mal in der Woche nach Frankfurt fahre und genug Zeit habe, um nebenher zu arbeiten. Das Praktikum war unvergütet, aber ich habe eine kleine Aufwandsentschädigung erhalten.
Der Verlag der Autoren ist ein Theater- und Drehbuchverlag, hat außerdem eine (Ein-Personen-)Literaturagentur und eine Choreographie-Sparte. Ich habe in alle Bereiche geschaut, mich aber vor allem mit den Theatertexten beschäftigt. Am Anfang habe ich mich in die Verlagsgeschichte (super spannend!) eingelesen, wichtige Stücke gelesen, dann Manuskripte und Drehbücher gelesen, Fahnen gelesen, gelesen, gelesen. Das war großartig! Mit den vier Lektor:innen aus dem Theater- und dem Lektor aus dem Literaturbereich habe ich viel über die Texte gesprochen, Annahmen oder Ablehnungen diskutiert, Anmerkungen und Vorschläge gemacht, ich durfte selbst eine Übersetzung lektorieren, habe ganz viel über Buchdruck und Korrekturarbeiten, über Verträge mit Autor:innen, Theatern und Medienunternehmen, über die ganze Theaterverlagswelt gelernt.
Der Verlag ist mitten im Bahnhofsviertel in Frankfurt. Die fünf Minuten vom oder zum Bahnhof waren jeden Tag hart. Die Büroräume selbst sind aber wirklich schön und ich war gern dort. Das war mein bisher bestes Praktikum und ich kann es allen theater- (oder film-)affinen Menschen, die ganz nah am Text und vor allem inhaltlich arbeiten wollen, sehr ans Herz legen.
Luzie Horn